Stefan Koll ist Mitinhaber und Geschäftsführer der Agentur Kolle Rebbe in Hamburg. In der Rubrik
„Der Werber-Rat" des Handelsblatts hat er einen Essay über die Chance von jenen Unternehmen geschrieben, die ihren Sinn nicht in Konsum, Wachstum und Profitmaximierung sehen.
Eine Chance auf nachhaltigen Erfolg, so Koll, hätten heute „genau die Gründer, die nicht nur auf finanzielle, sondern auch auf gesellschaftliche Gewinnmaximierung achten."
Neben Bio und Öko gebe es auch Produkte, die Sinn liefern. Oder Ideen und Dienstleistungen. So etwa das US-Unternehmen TomShoes, das für jedes verkaufte Paar Schuhe ein weiteres an Menschen in
der dritten Welt spendet.
Großer Sinn: Nutze deine Stimme und sage deine Meinung
WhatsApp ist meiner Meinung auch so eine Idee. Die App ist so erfolgreich, weil eine der wichtigsten menschlichen Bedürfnisse - zu kommunizieren - nahezu kostenfrei befriedigt wird.
WhatsApp ist im Gegensatz zu SMS kein eigener Dienst des Mobilfunkanbieters, sondern nutzt lediglich den Internetzugang. Schön wäre, wenn die Gründer mit dieser Idee weiter vorankommen - und auch
ihre Sicherheitsprobleme in den Griff bekämen. Bislang werden Namen und Telefonnummer unverschlüsselt über einen US-Server weitergeleitet. Unter anderem konnten Hacker den Benutzerstatus
dieser App ändern. Dennoch sprechen 17 Milliarden Nachrichten über dieses Anwendungsprogramm für sich.
Helena, die elfjährige Nichte meines Schwagers und Netzwerkkollegen, hatte jetzt im Zuge des NSA-Skandals eine Idee, wie man dem Präsidenten über seinen WhatsApp-Status seine Meinung geigen kann:
„Dear Barack Obama - I don`t want that you read my messages. Thank you."