Peter Wippermann heißt der Mann, den ich gern von morgens bis abends an meiner Seite wüsste. Weil er viel weiß. Und weil mein journalistisches Ich ihm dann Löcher in den Bauch fragen
könnte. Na ja, ich fange klein an. Über seine Webseite weiß´ich immerhin schon 'mal, wo er täglich unterwegs ist. Letzte Woche
Mittwoch war er bei Mercedes Benz in
Düsseldorf, um über die neuesten Trends zu referieren. Diese Chance wollten sich meine Netzwerkpartnerin Christina Mandt und ich uns nicht
entgehen lassen.
Netzwerkökonomie oder Zeiten des digitalen Terriertums
Im Gegensatz zu Zeiten der Industriekultur, wo Verbindungsstrukturen vorgegeben waren, heißt es für Unternehmen heute, Verbindungen zu ihren Kunden aufzubauen. Kennt jeder, der im Netz unterwegs
ist - mobil oder am stationären PC. Als ich vor ein paar Wochen zum Beispiel einen Schreibtisch gesucht habe, mich aber dagegen entschieden habe, weil er entschieden zu teuer war, flimmerte mir
das Ding dank der digitalen Terrier trotzdem immer wieder vors Auge. Soweit, so nervig. Peter Wippermann stellte einen amerikanischenVersicherungsanbieter vor, der mithilfe von locaction based
services das tatsächliche Fahrverhalten seiner Kunden misst - Garagenzeiten werden von der Versicherungssumme abgezogen.
Nike macht's richtig, die Metro nicht.
Gut, im Sinne von vertrauens-, winwinvoll und zukunftsträchtig, macht es zum Beispiel Nike: Der Sporthersteller setzt auf
den Trend, Verbindungen mit seinen Kunden aufzubauen, indem er als vertrauensvolle Schnittstelle zwischen Trainingsgeräten, Leistungsmessungen und Zielen seiner Kunden wirkt. Soziale Netzwerke lassen sich damit sehr gut kombinieren, findet auch Wippermann.
Die Metro habe den Trend, weiße Ware übers Netz zu vertreiben und somit Beziehungen zum Kunden aufzubauen, so der Trendforscher, „verschlafen".
Freiheit immer noch auf Platz 1
In der Trendforschung spielen natürlich auch Werte ein wichtige Rolle. Freiheit ist laut Werteindex 2012, der ebenfalls aus Wippermanns
Feder stammt, die unangefochtene Nummer eins. Heute allerdings in einer anderen Ausprägung: Sie bedeutet für den einzelnen vor allem Autonomie und institutionelle Unabhängigkeit.
Auch wenn wir unsere Privatsphäre mit jedem Klick im Netz verkleinern, heißt das letztendlich auch, dass heute immer noch jeder selbst bestimmen kann, wann er sich ins Netz begibt. Manchmal
sollte das Handy auch aus sein. Und zwar nicht nur, wenn mich Kitkat in seiner Werbung dazu auffordert. Das Video zur netzfreien Zone
habe ich nicht gefunden, allerdings wurde ich mit Klick auf die Seite sofort gefragt, ob ich meinen Standort mitteilen möchte. Sollte ich, Herr Wippermann?